Rüdiger Mühlnickel: Schmetterling auf Blume

Kunst & Genuss

Die gute Nach­richt im Coro­na­jahr: Kunst& Genuss fin­det doch statt

Im Okto­ber gab es die Ver­nis­sa­gen 1 bis 6 — wie geplant. Lei­der fie­len die Ter­mi­ne im Novem­ber dem Coro­na-Look­down zum Opfer.

Der Berg-Gast­hof wür­de ger­ne den Abend auf die­se Art und Wei­se nachholen!

Genie­ßen Sie Rüdi­ger Mühlnickel.

Die fol­gen­de Bil­der­ga­le­rie gibt es auch noch aus­führ­li­cher, umfang­rei­cher und mit den Prei­sen für die Bil­der als PDF-Datei (11MB).

Rüdiger Mühlnickel
Rüdi­ger Mühlnickel

Rüdi­ger Mühlnickel

ist gebür­ti­ger Mann­hei­mer, lebt aber seit sei­ner Kind­heit in Franken.

Nach sei­ner Aus­bil­dung zum Wer­be­gra­fi­ker lei­te­te er in Bam­berg ein Wer­be­ate­lier. Sei­ne künst­le­ri­schen Arbei­ten fin­den sich in Muse­en, in öffent­li­chem und pri­va­ten Besitz. Er hat vie­le Aus­stel­lun­gen Arbei­ten im In- und Aus­land sei­ne Wer­ke gezeigt.

Sei­ne Bil­der las­sen sich dem Phan­ta­sti­schen Rea­lis­mus zuord­nen, mit schar­fer Beob­ach­tung, fast kühl malt er sei­ne Sujets. Inspi­riert ist er dabei von der erzäh­le­ri­schen Welt eines Edgar Allen Poe, eines Dan­te Ali­ghie­ri, Fran­cois Vil­lon oder E.T.A. Hoffmann.

Dante trifft Vergil
Dan­te trifft Vergil

Die Gött­li­che Komö­die ist als eine gro­ße Visi­on gedacht, als ein per­sön­li­ches Erleb­nis des Dich­ters, der sich in Lebens­mit­ten, in der Oster­wo­che des Jubel­jah­res 1300, in der Nacht vor dem Kar­frei­tag durch einen wil­den, grau­en­vol­len Wald irren sieht. Wil­de Tie­re — Par­del, Löwe, Wöl­fin, Sym­bo­le der Wol­lust, Hof­fart, Hab­gier, die dane­ben auch poli­tisch gedeu­tet wer­den kön­nen — sper­ren ihm den Aus­weg, und schon fühlt er sich in dem Wal­de, dem wüsten Leben, ret­tungs­los ver­lo­ren, als ihm Vir­gil erscheint und sein Füh­rer wird. Vir­gil als Dich­ter, als Ver­kün­der einer mes­sia­ni­schen Weis­sa­gung, als Zau­be­rer spiel­te im Mit­tel­al­ter eine gro­ße Rol­le. Hier fin­det er sich ein als Per­so­ni­fi­ka­ti­on der irdi­schen Weis­heit, abge­sandt von Bea­tri­ce, die den Gelieb­ten durch die Offen­ba­run­gen, denen er ent­ge­gen­geht, erleuch­ten und aus Welt­lust und Par­tei­zwist ret­ten will. So kommt Dan­te mit sei­nem Füh­rer vor das Höl­len­tor. Dun­kel­far­big steht überm Sims der Pfor­te die berühmt gewor­de­ne Inschrift:

“Geschöp­fe gibt es nicht, die vor mir waren, Als ewi­ge — und ewig daur’ auch ich. Lasst, die ihr ein­geht, alle Hoff­nung fahren.”

So durch­mes­sen nun die bei­den den Vor­raum und die neun Krei­se der Höl­le. Die­se Höl­le ist im Erd­in­nern gedacht, als unge­heu­rer, sich nach unten ver­en­gen­der Trich­ter; je tie­fer es hin­ab­geht, umso klei­ner wer­den die Krei­se, aber umso grö­ße­res Weh umschlie­ßen sie. In der Vor­höl­le, am ober­sten Rand des Schlun­des, drän­gen sich die lau­en See­len. «Genug davon!» sagt Vir­gil — «schau hin und komm vor­über!» Eine Idee von echt Dan­te­scher Kühn­heit: nichts erscheint dem lei­den­schaft­li­chen Dich­ter so ver­ächt­lich und so wenig des Anschau­ens wert als Stumpf­heit und Lau­heit. Jen­seits des Ache­ron, über den Cha­ron die heu­len­den See­len führt, — in dem gan­zen Gedicht ver­quicken sich viel­fach heid­ni­sche und christ­li­che Vor­stel­lun­gen -, begin­nen die eigent­li­chen Höl­len­krei­se. Im ersten wei­len in stil­ler Sehn­sucht die Wei­sen, Dich­ter und Hel­den des Alter­tums, die uner­löst vor Chri­stus dahin­ge­gan­gen. Im zwei­ten, der Lie­bes­höl­le, wer­den die vom Sin­nen­trug Betör­ten, die Sün­der aus Lie­bes­lei­den­schaft von furcht­ba­ren Orka­nen durch die Ewig­keit gepeitscht: Semi­ra­mis, Kleo­pa­tra, Hele­na, Achill, Paris, Tri­stan tau­chen im Zug der heu­len­den, vor­über­brau­sen­den Schat­ten auf. Auch Fran­ce­s­ca da Rimi­ni und ihre Buh­le sind in der Schar und erzäh­len auf Anruf dem Dich­ter ihre Geschichte.

Der Sänger
Der Sän­ger
Blick in die Hölle
Blick in die Hölle

Im drit­ten Höl­len­kreis, von ewi­gem, kal­tem, gott­ver­fluch­tem Regen über­schau­ert, schlep­pen sich die Schlem­mer, deren Gott der eige­ne Leib war.
Im vier­ten wäl­zen Gei­zi­ge und Ver­schwen­der heu­lend Stein­la­sten auf sich zu, füh­len sich durch den gegen­sei­ti­gen ver­hass­ten Anblick dop­pelt gestraft und ver­hal­ten sich gegen die bei­den völ­lig indif­fe­rent.
Der fünf­te Kreis wird durch den Sty­gi­schen Sumpf gebil­det, in des­sen stin­ken­den Was­sern die Zor­ni­gen ein­an­der zer­flei­schen.
Sech­ster Kreis — die unte­re Höl­le. Oben büßen die pas­si­ven Sün­der aus Schwach­heit. in den tie­fe­ren lei­den die Sün­der aus Bos­heit, die aktiv Bösen.
In feu­ri­gen Grüf­ten lie­gen still die Ket­zer.
Der sie­ben­te Höl­len­kreis zeigt die in einer schau­er­li­chen, von blu­ti­gen Was­sern durch­rausch­ten Schlucht ein­ge­schlos­se­nen Tyran­nen, Mör­der und Stra­ßen­räu­ber, den düstern Wald der Selbst­mör­der. Von feu­ri­gem Regen über­ström­te Wüste, in der die Got­tes­lä­ste­rer, Wuche­rer und die der unna­tür­li­chen Laster Schul­di­gen gequält wer­den.
Im ach­ten Höl­le­kreis tref­fen Kupp­ler und Ver­füh­rer, Schmeich­ler und Buh­le­rin­nen, bestech­li­che Beam­te, Heuch­ler und Die­be, böse Rat­ge­ber, Zwie­tracht- und Sek­ten­stif­ter, Fäl­scher und ähn­li­che Sün­der, für jede Kate­go­rie eine grau­sa­me Mar­ter erdacht.

Der neun­te Kreis end­lich wird von der Eis­höl­le gebil­det: blau­ge­fro­re­ne Köp­fe und Lei­ber star­ren in der grü­nen, durch­sich­ti­gen Tie­fe — die Ver­rä­ter, die Bru­der- und Vater­mör­der. Hier ist die berühm­te Ugo­li­no­sze­ne, die grau­sig­ste viel­leicht der Welt­li­te­ra­tur. Ugo­li­no del­la Cher­ar­de­s­ca, den der ver­rä­te­ri­sche Erz­bi­schof Rug­gie­ro dei Abal­di­ni samt Söh­nen und Enkeln in einem Turm ver­hun­gern ließ.
Im Erd­mit­tel­punkt dann, von den Him­meln am wei­te­sten ent­fernt, steht als Abschluss der Höl­le Luzi­fer; rie­sen­haft ragen sei­ne drei Häup­ter, deren Mäu­ler fort­wäh­rend, von Ewig­keit zu Ewig­keit, die drei schreck­lich­sten Sün­der zer­mal­men: Judas Ischa­ri­ot, den Ver­rä­ter Chri­sti; Bru­tus und Cas­si­us, die Ver­rä­ter und Mör­der Cäsars, d.h. der gehei­lig­ten Per­son des ersten römi­schen Kai­sers.
An den Zot­teln Satans sich fest­hal­tend, klim­men die bei­den Wan­de­rer wei­ter, bis sie nach Über­win­dung des Erd­mit­tel­punk­tes zur ande­ren Hemi­sphä­re, der des unend­li­chen Was­sers, gelan­gen — zum Fuße des auf Insel­mit­ten sich erhe­ben­den Läu­te­rungs­ber­ges (Pur­ga­to­rio).
Von den Schrecken des Infer­no, der Höl­le, macht uns dann der zwei­te Teil, das Pur­ga­to­rio, frei. Auch — nicht ganz glück­lich als Fege­feu­er bezeich­net. Es ist von Dan­te als umge­kehr­ter Trich­ter gedacht, als anstei­gen­der Berg mit sie­ben Ter­ras­sen, durch Fel­sen­stu­fen ver­bun­den Im Vor­ge­län­de umwan­deln die säu­mi­gen Sün­der, die erst im letz­ten Augen­blick des Lebens Buße getan, den Läu­te­rungs­berg.
Danach folgt der drit­te Teil – Das Paradies

Luzifer
Luzi­fer
Flucht aus Florenz
Flucht aus Florenz

Dan­te (Duran­te) Ali­ghie­ri wahr­schein­lich am 30. Mai) zu Flo­renz gebo­ren. Sei­ne Mut­ter starb früh. Sein Vater, folg­te ihr bald. Als der Kna­be neun Jah­re alt war, sah er ein um ein Jahr jün­ge­res Mäd­chen in blut­ro­tem Kleid­chen. Es fass­te ihn eine schwär­me­ri­sche, hef­ti­ge Nei­gung zu dem jun­gen Ding, das er als Bea­tri­ce spä­ter besin­gen und ver­klä­ren soll­te. Er wird eine gute Erzie­hung genos­sen haben und betei­lig­te sich früh am poli­ti­schen Leben sei­ner Vater­stadt. Mit 24 Jah­ren mach­te er die Schlacht bei Cam­pal­di­no gegen die Are­ti­ner mit; mit 25 Jah­ren (1290), nach dem frü­hen und plötz­li­chen Tode Bea­tri­ces, fass­te er aus sei­ner schwe­ren Trau­er her­aus den Ent­schluss, «von ihr in einer Wei­se zu spre­chen, wie noch von kei­ner jemals gespro­chen wor­den ist.» Und mit der ihm eige­nen Hef­tig­keit such­te er nun durch eif­rig­stes Stu­di­um sei­ne Kennt­nis­se zu meh­ren und sei­ne Fähig­kei­ten aus­zu­bil­den. In das Jahr 1292 fällt dann sei­ne Ver­mäh­lung mit Gem­ma Dona­ti.
Er stieg schnell empor und ward 1299 Mit­glied der Regie­rung, einer der Prio­ri. Aber die­ses unse­li­ge Prio­rat war nach sei­nen eige­nen Wor­ten die Quel­le all sei­nes Unglücks. Die guel­fi­sche Par­tei hat­te sich näm­lich in zwei Lager gespal­ten, die Schwar­zen und die Wei­ßen, deren Füh­rer sich immer hef­ti­ger befeh­de­ten. Dan­te selbst gehör­te zu den Wei­ßen; sein Schwa­ger Dona­ti war das Haupt der Schwar­zen. Es gelang den letz­te­ren, die Hil­fe des Pap­stes zu gewin­nen, indem sie ihre Geg­ner als heim­li­che Ghi­bel­li­nen ver­däch­tig­ten. So geriet Flo­renz ganz in die Hän­de der “Schwar­zen”, hun­der­te von Wei­ßen wur­den ver­bannt, dar­un­ter auch Dan­te, dem man Ämter­ver­kauf, Untreue, Erpres­sung usw. vor­warf, des­sen Besitz­tü­mer man ver­wü­ste­te, dem man den Feu­er­tod in Aus­sicht stell­te, wenn er sich je wie­der auf flo­ren­ti­ni­schem Gebie­te sehen ließe.

«Die Ver­ban­nung,» sagt Jakob Bur­ck­hardt, «hat die Eigen­schaft, dass sie den Men­schen ent­we­der auf­reibt oder auf das höch­ste aus­bil­det.» Und in den fast 20 Jah­ren der Ver­ban­nung ist der Dich­ter erst zu sei­ner über­wäl­ti­gen­den Grö­ße empor­ge­wach­sen. Er hat Flo­renz nie wie­der­ge­se­hen, aber er kam von Flo­renz nicht los. «Mein Volk,» schreit er auf, «was hab’ ich dir getan?» Und in Lie­be und Sehn­sucht hier, in Hass und Zorn da gedenkt er immer und über­all sei­ner Vater­stadt, die ihn ver­sto­ßen. Die bit­te­ren Erleb­nis­se beschleu­ni­gen und voll­enden den Wan­del sei­ner poli­ti­schen Anschau­un­gen: der Guel­fe wird zum Ghi­bel­li­nen. Nur das Kai­ser­tum kann dem zer­rüt­te­ten Lan­de Ruhe und Frie­den brin­gen; nur das Kai­ser­tum ihm selbst die Hei­mat wie­der­ge­ben. Aber die begei­ster­ten Hoff­nun­gen, die er an den Römer­zug Hein­richs VII. knüpf­te, gin­gen bei dem plötz­li­chen Tode des Kai­sers (1312) jäh unter. Ein ruhe­lo­ser Pil­ger durch­wan­der­te der Ver­bann­te fast ganz Ita­li­en. Nach Vero­na und Bolo­gna, Padua und Paris wei­sen sei­ne Spu­ren; gast­freund­li­chen Für­sten dient er als Gesand­ter, bei ande­ren mag er als Leh­rer sein Brot erwor­ben haben. Er starb fie­ber­krank von einer Gesandt­schaft aus Vene­dig zurück­keh­rend, im Alter von 56 Jah­ren am 14. Sep­tem­ber 1321 in Ravenna.

Beatrice
Bea­tri­ce
Der Rabe
Der Rabe

Der Rabe (im eng­li­schen Ori­gi­nal The Raven) ist ein erzäh­len­des Gedicht des US-ame­ri­ka­ni­schen Schrift­stel­lers Edgar Allan Poe.

Es wur­de zum ersten Mal am 29. Janu­ar 1845 in der New Yor­ker Zei­tung Evening Mir­ror ver­öf­fent­licht und schil­dert in 108 Ver­sen den myste­riö­sen, mit­ter­nächt­li­chen Besuch eines Raben bei einem Ver­zwei­fel­ten, des­sen Gelieb­te ver­stor­ben ist.

Es ist eines der bekann­te­sten US-ame­ri­ka­ni­schen Gedichte.

Werd′ ich sie dort einst umar­men, mei­ne Leo­no­re?« — »Never­mo­re«,
Krächz­te da der Rabe, »Never­mo­re!«

Macht und Ohnmacht

Wenn auch in Bam­berg ver­wur­zelt setzt sich Rüdi­ger Mühl­nickel kri­tisch mit der Rol­le der katho­li­schen Kir­che in der Ver­gan­gen­heit auseinander.

Macht und Ohnmacht
Macht und Ohnmacht

Fazi­nie­rend!? Erfah­ren Sie nun mehr von der hei­te­ren und humor­voll-schel­mi­schen Sei­te Rüdi­ger Mühl­nickels. So wie wir ihn ken­nen und schät­zen gelernt haben.

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